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Parson Russell / Jack Russell ... Was denn nun?

Fragen, die wir häufig hören

„Parson Russell“ sind doch die mit den langen Beinen? Die Struppigen? Und Jack Russell die Kurzbeinigen?“

Nein, so einfach ist es nicht.

Wer immer sich mit der Rasse beschäftigt, hört unweigerlich von Rev. John „Jack“ Russell, dem jagenden Pfarrer aus Swimbridge. Dieser züchtete, neben Foxhounds, auch immer Terrier für die Fuchsjagd, die die Hounds nicht ersetzen, sondern ihnen zuarbeiten sollten. Sie mussten in den Bau passen und sollten den Fuchs nicht töten oder schwer verletzen, denn dann gäbe es ja keine Jagd für die Meute mehr.

Als „Stammmutter der Rasse“ wird immer wieder die Hündin Trump zitiert, die Russell einem Milchmann in Oxford abgekauft haben soll. Diese mag in Russells Zucht eine Rolle gespielt haben, jedoch stammten zum Einen nicht alle seiner Terrier von ihr ab, zum Anderen wird sie sich kaum selbst befruchtet haben. Man kann also davon ausgehen, dass die weitaus größere Rolle die in Südengland schon sehr lange vorhandenen lokalen Landschläge spielten, welche auch die Vorfahren des modernen Foxterriers sind. Tatsächlich ist überliefert, dass etliche der in frühen Foxterrier-Zuchtbüchern aufgeführten Vererber auch von Russell eingesetzt wurden.

Der Foxterrier zu Zeiten John Russells (1795 – 1883) war nämlich exakt das, was Arbeitsterrierzüchter bis heute als working Jack Russell Terrier erhalten haben.

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Dies ist der bodenständige alte Original-Arbeitsterrier vor allem im Süden Englands, wo auch John Russell lebte. Dies ist der Typ, den wir lieben, und dem wir uns verpflichtet fühlen. Aus diesem gingen die beiden später von den Rassehund-Organisationen (FCI und diverse Kennelclubs) hervor.

Größe: 10-15″ (25,4 – 38,1 cm) für Rüden und Hündinnen, Trennung bei 12″ (30,5 cm) im Showring, aber nicht züchterisch

 

Der Parson Russell Terrier, seit 1991 zunächst unter dem Namen Parson Jack Russell anerkannt.

Der Standard entspricht in wesentlichen Punktem dem Originalstandard, nur wurde die Größe enger definiert, und zwar im oberen Bereich, was Auswirkungen auf die Durchschnittsgröße der Rasse hatte, das heißt, die meisten „Parson“ sind größer als der durchschnittliche Working Jack Russell.

Durch Preferenzen im Showring sind die Hunde zudem auch „durchgestylter“ geworden, stärker gewinkelt, oft mächtiger in der Brust, und das Glatthaar ist merklich selten geworden, obwohl im Standard nach wie vor beschrieben. Häufig hat sich auch die Kopfform zu einem Rechteck verändert, obwohl der Standard nach wie vor „wedge shaped“, also keilförmig, fordert.

Klassifizierung: hochläufiger Terrier

Größe: 36 cm für Rüden, 33 cm für Hündinnen

Der von der FCI anerkannte „Jack Russell“ hat eigentlich mit den Ideen des Namensgebers nichts mehr gemein. Er wurde in Australien entwickelt (einem Land, das John Russell nie betreten hat). Beschrieben wird ein niederläufiger Hund, der eher dem frühen Sealyham-Terrier ähnelt, als Russell’s frühen Foxterriern.

Was man gemeinhin im Showring findet ist ein niederläufiger Hund mit möglichst viel Substanz und Haar (um noch mehr Substanz frisieren zu können) und einem Gesichtchen, dass perfekt dem Kindchenschema entspricht.

 Diesen Typ „Jack Russell“ züchten wir NICHT

Wir züchten also den linken Typ, der sozusagen der Vorläufer der beiden anderen war, und vor vielen Jahrzehnten auch schon der Vorgänger des modernen Foxterrier.

Dieser Hund ist in seiner rundum moderaten Erscheinung, frei von jeglichen Übertreibungen, sowohl im Exterieur als auch im Temperament, für uns perfekt.

Dabei haben wir keine bevorzugte Haarart, vielmehr können theoretisch alle vom Standard erwähnten Haararten (rau, broken, glatt) in ein und demselben Wurf vorkommen. Sie werden nicht getrennt gezüchtet wie etwa beim Foxterrier. Dies macht auch Sinn, weil dadurch ein doppeltes, dichtes, wetterfestes Haarkleid erhalten bleibt.

Aber das Aussehen ist nur eine der Eigenschaften, die wir lieben. Das mögen wir durchaus auch bei anderen Rassen. Einzigartig aber ist das Wesen. Der Original-Jack Russell ist ein Hund mit mindestens zwei Gesichtern: draußen der geschickte, clevere Jäger, der kaum Hindernisse zu kennen scheint (er findet immer einen Weg ans Ziel!), der aber dennoch Führerkontakt hält, drinnen der absolut menschenbezogene Schmuser, der gern lange schläft und kuschelt, sehr kinderlieb und sehr sozial ist. Ein Hund, mit dem es einfach Spaß macht zu leben.

 

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